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09.11.01Gesundheitsdirektoren: Gewichtige Zusammenarbeitsprojekte beschlossen
Die Zentralschweizer Gesundheitsdirektorenkonferenz (ZGDK) hat zwei gewichtige Zusammenarbeitsprojekte beschlossen. Zuhanden der Zentralschweizer Regierungskonferenz (ZRK) beantragt sie, eine Vorprüfung für ein gemeinsames Kinderspital Zentralschweiz erstellen zu lassen sowie ein Projekt für einen gemeinsamen Veterinärdienst Urschweiz an die Hand zu nehmen.
Der Beginn der 30. Sitzung der Zentralschweizer Gesundheitsdirektorenkonferenz in Stans stand im Zeichen der Trauer und Besinnung. Die ZGDK gedachte an einer besinnlichen Gedenkfeier im Oberen Beinhaus eines ihrer geschätzten ehemaligen Mitglieder, der verstorbenen Zuger Regierungsrätin Maria Hutter-Häfliger, die am 27. September 2001 zusammen mit zwei Regierungskollegen und elf Kantonsrätinnen und Kantonsräten beim grauenhaften Amoklauf im Zuger Parlament umkam.
Vision eines Kinderspitals Zentralschweiz stösst auf grosses Interesse
Die Ausführungen von Professor Gregor Schubiger, dem Chefarzt der Pädiatrischen Klinik am Kinderspital Zentralschweiz, fanden bei der ZGDK eine sehr gute Aufnahme. Wenngleich noch unterschiedliche Vorstellungen bezüglich Beteiligung, Übernahme der Kosten, Trägerschaftsmodellen und rechtlicher Form bestanden und noch weiter bestehen, war bald klar, dass sich die Region Zentralschweiz für ein Kinderspital unter einer gemeinsamen Trägerschaft geradezu anbietet. Die Zentralschweiz stellt nämlich ein ideales Versorgungsgebiet dar, und es ist weder für Luzern und schon gar nicht für die kleineren Kantone sinnvoll und vertretbar, in diesem zentralen Bereich der Medizin eigene Angebote aufzubauen. Fehlt nämlich die nötige Anzahl der behandelten Fälle, ist die von den Patientinnen und Patienten verlangte Qualität und Sicherheit keineswegs gewährleistet.
Der Aufbau eines gemeinsamen Kinderspitals Zentralschweiz passt auch gut in die politische Landschaft, hat doch die Zentralschweizer Regierungskonferenz unlängst beschlossen alles zu unternehmen, damit in der Zentralschweiz eine vertieftere Zusammenarbeit gepflegt wird. Die ZGDK beantragt der ZRK, durch diese in enger Zusammenarbeit mit der ZGDK und dem Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons Luzern eine Vorprüfung durchführen zu lassen, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2002 abgeschlossen sein sollte.
Veterinärdienst Urschweiz in Sicht
Die ZGDK nahm Kenntnis vom Bericht der Arbeitsgruppe ZRK-Kernbereich Regionaler Veterinärdienst. Darin wird festgehalten, dass neue Ziele, mehr Aufgaben und qualitativ neue Anforderungen in den Kantonen finanzielle, personelle und räumliche Mehrkosten verursachen. Vor allem kleine Kantone werden das mit dem traditionellen nebenamtlichen Kantonstierärztesystem nicht mehr bewältigen können. Die internationalen und nationalen Anforderungen im Veterinärdienst sind in einer globalisierten Welt und aufgrund der berechtigten Anliegen der Konsumentinnen und Konsumenten gestiegen. Die Kernbereiche Tiergesundheit (Tierseuchen), Tierschutz und Lebensmittelsicherheit verlangen unter anderem eine erhöhte Professionalität, eine bestmögliche Qualität, eine verbesserte Messbarkeit und regelmässige Kontrollen.
Luzern erfüllt die Anforderungen vollumfänglich, und auch in Zug stellen sich weder Vollzugsdefizite noch Befangenheitsprobleme. Spezifische Dienstleistungen kann Zug allenfalls bei anderen Veterinärämtern einkaufen. Die ZGDK beschloss deshalb, der ZRK sei zu beantragen, ein Projekt Veterinärdienst Urschweiz im Rahmen der vier Urkantone auszuarbeiten. Die ZRK wird bei positiver Aufnahme wiederum die ZGDK beauftragen, die notwendigen Arbeiten an die Hand zu nehmen. Eine gute Möglichkeit würde darin bestehen, eine ähnliche Lösung wie beim Labor der Urkantone zu wählen oder sogar eine Angliederung an dieses gut funktionierende Urschweizer Labor in Brunnen vorzunehmen.