Aktuelles
01.02.06Luftbelastung Feinstaub: Schadstoffe konzentrieren sich unterhalb des Nebels
Oben blau – unten grau: Solche Wetterlagen sind geprägt von wenig Wind und einer kompakten Nebeldecke. Unterhalb des Nebels konzentrieren sich die Luftschadstoffe wie in einer Käseglocke. Insbesondere die Grenzwerte für Feinstaub werden überschritten.
Nach einer elftägigen Belastungsperiode mit Feinstaub (PM10) in der ersten Januarhälfte folgten sechs Tage mit besserer Durchlüftung. Seit Dienstag sind in Gebieten mit ausgeprägter Inversionslage die PM10-Grenzwerte jedoch wieder überschritten. Gemäss Wetterprognose ist zu erwarten, dass die Feinstaubbelastung auch in den kommenden Tagen über dem Grenzwert von 50 Mikrogramm pro m3 liegen wird. Im Mittelland sind flächendeckend hohe Werte zu erwarten. Lediglich in den Nebelrandgebieten und darüber ist die Luftqualität besser.
Die aktuellen Werte finden Sie unter www.in-luft.ch
Quellen
Die hohe PM10-Belastung lässt sich auf eine Reihe verschiedener Quellen zurückführen:
- Emissionen von Industrie- und Gewerbeanlagen
- Baustellen
- Verbrennen von Holz in Cheminées und Holzfeuerungen
- Verbrennen von nicht trockenem Holz, das bei Wald- und Gartenarbeiten anfällt
- Verkehr (nicht nur Dieselruss, sondern auch Abrieb und Aufwirbelung durch Fahrzeuge).
Die PM10-Konzentrationen können nur dann weiter gesenkt werden, wenn Massnahmen bei all diesen Emissionsquellen greifen.
Der Nebel ist nicht Verursacher der hohen Feinstaubbelastungen. Die Nebeldecke verhindert aber, dass die vom Menschen in die Luft gebrachten Feinstäube sich verdünnen und abtransportiert werden. So reichern sie sich während Hochnebelperioden zunehmend an.
Auswirkungen
Erhöhte Schadstoffkonzentrationen haben negative Folgen für die Gesundheit. Feine Staubpartikel werden bis in die Lungenbläschen transportiert und erhöhen das Risiko von Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislaufproblemen. Insbesondere Dieselruss ist sehr gesundheitsgefährdend, weil er aus extrem kleinen Teilchen besteht. Eine Reduktion von Dieselruss ist aus gesundheitlicher Sicht unbedingt notwendig, kann jedoch das PM10-Problem im Winter nicht alleine lösen.
Was wird getan?
In den letzten Jahren wurden Massnahmen zur PM10-Reduktion umgesetzt, z.B. Emissionsbegrenzungen bei Industrieanlagen und Feuerungen sowie Abgasvorschriften für Motorfahrzeuge. Die Feinstaubbelastung wurde dadurch zwar gesenkt, aber die Situation ist noch nicht befriedigend.
Geplant sind weitere Massnahmen wie strengere Abgasvorschriften für schwere Motorfahrzeuge, finanzielle Anreize zur Förderung der Partikelfilter bei Diesel-Personenwagen und der Einsatz von Partikelfiltern in Baumaschinen. Zur Verringerung der Feinstaubbelastung trägt zudem der sachgerechte Betrieb von Holzfeuerungen bei (siehe Informationskampagne "Richtig feuern mit Holz").
Was kann der Einzelne tun
Unterlassen werden sollte im Winter jede Art von Feuer im Freien. Insbesondere sollten keine grünen Holzabfälle verbrannt werden. Vermeiden Sie auch das Heizen mit Stückholz, wenn eine alternative Wärmequelle vorhanden ist. Ist die Stückholzheizung die einzige Heizmöglichkeit, achten Sie auf trockenes Holz, einen nicht übermässig gefüllten Feuerraum und eine stetige heisse Flamme. Das Feuern in Cheminées sollte ganz unterlassen werden.
Auf Baustellen und in Gewerbeanlagen sollten Arbeiten vermieden werden, die Staub frei setzen.
Benützen Sie ihr privates Fahrzeug massvoll und nur wenn zwingend notwendig. Tun Sie sich mit anderen zu Fahrgemeinschaften zusammen.
Fürs Wochenende ist sicher zu empfehlen, mit dem ÖV Gebiete über dem Nebel aufzusuchen!
Auskunft
Sekretariat der Umweltdirektionen der Zentralschweizer Kantone
AfU Schwyz, Postfach 2162, 6431 Schwyz, Tel. 041 819 20 35, afu.di@sz.ch
Weitere Informationen finden Sie in unserem Faktenblatt oder in der Website des Bundes.