Aktuelles
04.04.02in-Luft - Die Luftqualität in der Zentralschweiz und die Verkehrsentwicklung auf der Gotthardroute
Die Verkehrsentwicklung am Gotthard seit der Eröffnung des Strassentunnels
Für die Entwicklung der Luftverschmutzung in der Zentralschweiz ist die Verkehrsentwicklung auf der Gotthardroute und die Emissionen der Personen- und Lastwagen die diese Route benützen von zentraler Bedeutung. Während die Emissionen pro Fahrzeug erfreulicherweise seit Ende der 80-iger Jahre rückläufig sind, nahm die Fahrzeugmenge kontinuierlich zu.
Das Verkehrsaufkommen im Gotthardstrassentunnel hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt. Während im Jahre 1981 ein DTV (durchschnittlicher täglicher Verkehr) von 7'902 ermittelt wurde lag der Wert im Jahre 2000, dem höchsten bis heute registrierten Wert, bei 18‘681 Fahrzeugen pro Tag. Spezielle Ereignisse sind in der Wachstumskurve deutlich erkennbar, so unter anderem die Unwetter im Reusstal 1987, die Lawinensperrung 1999 und die Sperrung des Strassentunnels 2001. Das Wachstum des Schwerverkehrs in den letzen Jahren war deutlich höher als das Wachstum des Personenwagenverkehrs und betrug zwischen 1995 und 2000 im Gotthardtunnel rund 27%.
Gotthardsperre Oktober bis Dezember 2001
Als Folge des tragischen Schwerverkehrsunfalls im Oktober musste der Gotthard Strassentunnel für jeglichen Verkehr für rund 2 Monate gesperrt werden (24.10.01 bis 22.12.01). Während dieser Zeit konnte der Personenwagenverkehr über den Gotthardpass geleitet werden. Die Gotthardroute blieb für den Schwerverkehr geschlossen. Auf der San Bernardino Route, der signalisierten Ausweichroute, wurde bei den Personenwagen kein wesentlicher Mehrverkehr registriert. Rund 50 bis 60% des Lastwagenverkehrs hingegen ist auf die San Bernardino Strasse ausgewichen, der Rest konnte durch Zusatzanstrengungen der Bahn und ausländischen Ausweichrouten bewältigt werden. Diese Verkehrsverlagerung führten zu Störungen im Verkehrsablauf und zu zusätzlichen Unfällen auf der San Bernardino Route.
Die Auswirkungen der Verkehrsverlagerungen auf die Luftverschmutzung waren markant. Am Besten lässt sich die Belastungsveränderung durch die Stickoxidbelastung (NOx = Summe von NO und NO2) veranschaulichen. Die folgende Tabelle zeigt den Belastungsrückgang von NOx an der Gotthardroute in Erstfeld und die Belastungszunahme an der San Bernardino Route an der A13 in Chur. Die Tabelle liefert die Durchschnittswerte und den maximalen Tagesmittelwert der Monate Februar und November im Jahre 2001.
vgl. auch Homepage in-luft
Thomas Zünd, Geschäftsleiter in-Luft